Wenn wir an Sommer denken, denken wir an Urlaub, an Sonne und Meer. Und wir denken an herrliche Sonnenuntergänge, die wirklich jeden zum Fotografieren animieren. Und ich gebe euch das nötige Handwerkszeug, Sonnenuntergänge richtig zu fotografieren.

Wer aber jetzt das klassische Kochbuch mit genauen Einstellungen erwartet, die man nur genau so an seiner eigenen Kamera einstellen muss, und jedes Foto wird automatisch zum Wow-Foto.
Das Kochbuch, mit dem man jede Suppe kochen kann, gibt es in der Fotografie leider nicht.
Inhaltsverzeichnis
Praxis: Sonnenuntergänge richtig fotografieren
Ich will gar nicht lang schnacken. Geht einfach mit eurer Kamera raus. Egal ob ihr am Meer, an einem Fluss oder einem See seid, Sonnenuntergänge kann man überall fotografieren. Wenn ihr ein paar Dinge beachtet, werdet ihr mit tollen Fotos belohnt, aber vor allem mit schönen Erinnerungen.

Vorbereitung
Auch wenn es sich banal anhört: Wenn ihr Sonnenuntergänge richtig fotografieren wollt, braucht ihr einen gewissen Grad an Vorbereitung. Ihr tut euch keinen Gefallen, wenn ihr aufs Geratewohl los geht und hofft, das der Fotogott euch mit haufenweise Superfotos belohnt. Eine sehr hilfreiche App, die euch bei der richtigen Vorbereitung helfen kann, ist die App Sun Surveyor von Adam Ratana. Die App habe ich in diesem Artikel schon ausführlich besprochen.
- Wo steht die Sonne zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs besonders günstig?
- Wie sieht die Umgebung vor Ort aus? Kann man die Umgebung mit in die Bildgestaltung einbeziehen?
- Wo steht der Schatten?
- Und natürlich das Wichtigste: Wann geht die Sonne unter?
Die Antworten auf diese Fragen beantwortet euch die bereits erwähnte App.

Seid rechtzeitig genug vor Ort und stimmt euch schon mal geistig auf den Sonnenuntergang ein. Nehmt eure PartnerInnen mit und verbindet das Fotografieren zum Beispiel mit einem romantischen Picknick.
Die Ausrüstung
Prinzipiell könnt ihr schöne Sonnenuntergänge auch mit einem Smartphone fotografieren. Ich empfehle euch jedoch, wenn möglich, den Gebrauch einer DSLR oder einer Systemkamera. Damit seid ihr einfach flexibler als zum Beispiel mit einer einfachen Kompaktkamera oder dem Smartphone.
Benutzt ein Stativ. Wenn ihr das nicht habt, tut auch der sogen. Bean Bag gute Dienste. Auch Mauern eignen sich gut zur Stabilisierung der Kamera.
Wenn vorhanden, nutzt einen Funkauslöser. Habt ihr keinen, könnt ihr die Selbstauslöserfunktion eurer Kamera mit einer Auslöseverzögerung von 2 Sekunden (oder mehr).
Ein sogen. Neutral Dichte Verlaufsfilter kann euch helfen, Details im Vordergrund besser heraus zu arbeiten, ohne das der Himmel überbelichtet wird.
Welche Objektive ihr braucht, ist vor allem abhängig vom Ort, an dem ihr fotografieren wollt.
Ich empfehle euch jeweils ein Objektiv im Telebereich und im Weitwinkelbereich.
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Wenn am Strand nur Sand ist, bringt ein Weitwinkel nichts: Der Vordergrund nimmt sehr viel Raum ein, und die Sonne wird zu einem kleinen Punkt.
Macht das nur, wenn ihr vorhabt, aus dem Bild ein Suchbild zu machen.
Gerade am Meer würde ich eher ein Teleobjektiv nehmen. Wartet den richtigen Moment ab: Wenn in der Fahrrinne ein Schiff vorbei fährt, wartet, bis das Schiff in der Mitte der Sonne ist.
Sonnenuntergänge richtig fotografieren – Welche Kameraeinstellungen?
Ihr bekommt von mir kein Rezeptbuch mit genauen Kameraeinstellungen. Stattdessen bekommt ihr ein paar Tipps zu den Einstellungen.

Stellt eure Kamera auf Zeitautomatik, das heißt, ihr wählt eine Blende zwischen 5.6 und 11 vor, und die Kamera steuert die Belichtungszeit dazu automatisch für eine korrekte Belichtung.
Da ihr ein Stativ benutzt, oder die Kamera anders stabilisiert, könnt ihr den ISO auf den niedrigsten möglichen Wert einstellen.
Wenn ihr Sonnenuntergänge richtig fotografieren wollt, stellt den Weissabgleich manuell ein.
Der automatische Weissabgleich macht die komplette Stimmung des Sonnenuntergangs zunichte.
Wählt stattdessen die Einstellung Sonnig oder Bewölkt/Schatten. Wenn eure Kamera die Möglichkeit bietet, den Weißabgleich auf einen bestimmten Kelvin-Wert einzustellen, könnt ihr diese Möglichkeit ruhig nutzen.
Einen Anhaltspunkt dafür liefert folgende Grafik.

Wartet nach dem Sonnenuntergang noch auf die sogen. Blaue Stunde. Auch die bietet reizvolle Farbenspiele.

Zusammenfassung
- Gute Vorbereitung
- Rechzeitig vor Ort sein und die Kamera vorbereiten
- Stativ benutzen (Alternative: Bean Bag)
- Funkauslöser (Alternative: Selbstauslöser)
- ISO auf niedrigsten Wert
- Weissabgleich manuell einstellen
- im RAW Modus fotografieren
- Kamera auf Zeitautomatik (oder manueller Modus)
- Blende zwischen 5.6 und 11
- Auch die Blaue Stunde bietet reizvolle Farbenspiele
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